UX-Writing, Digitalisierung und Ökologie: Wie Worte den Wandel beeinflussen

globe turned © Théophile Maria Koehne

Klarheit spart Ressourcen

Digitale Anwendungen begleiten uns auf Schritt und Tritt. Doch jede Eingabe, jeder Klick, jede erneute Suche braucht Strom,
Netzwerkleistung, Serverkapazität. Was trivial klingt, addiert sich im globalen Maßstab zu einem erheblichen Energieverbrauch.
Gerade deshalb wird die Formel „Weniger ist mehr“ zum ökologischen Prinzip: Klare, zielführende Kommunikation durch UX-Writing
reduziert Fehler, Nachfragen und Umwege. Jede Sekunde, die ein Mensch weniger in der Orientierung auf einer schlecht getexteten
Webseite verbringt, ist ein Gewinn – für die Umwelt und die Nutzerzufriedenheit.

Die Sprache der Effizienz

Gutes UX-Writing denkt Effizienz nicht als Selbstzweck, sondern als Schnittstelle zwischen Nutzerbedürfnissen
und nachhaltiger Digitalisierung. Beispiel Kontoeröffnung online: Präzise, verständliche Formulierungen im Prozess sorgen
dafür, dass weniger Kund:innen den Vorgang abbrechen, weil sie etwas nicht verstehen. Das spart Supportanfragen,
Serverlast – und damit Energie.

Ökodesign beginnt mit Design-Kommunikation

Der ökologische Wandel in der Digitalisierung beginnt nicht nur bei Serverstandorten oder erneuerbarer Energie.
Er beginnt bereits bei der Konzeption digitaler Produkte. „Planet-centric Design“ fordert, dass nicht nur der Mensch,
sondern auch die Umwelt im Fokus steht. UX-Writing spielt dabei eine bedeutsame Rolle: Es gestaltet die Informationsflüsse so,
dass Nutzer schnell zum Ziel kommen und digitale Prozesse so schlank wie möglich gehalten werden. Weniger Overhead,
weniger Datenmüll, weniger Energieverbrauch.

Jede Zeile zählt

Die Textmenge auf Websites und in Apps beeinflusst nicht nur die Lesedauer, sondern auch die Datenmenge beim Laden
einer Seite. Das erscheint im Zeitalter schneller Netze als geringfügig – doch im großen Maßstab sind schlanke Textmengen
und verständliche Microcopy ein Beitrag zur Ressourcenoptimierung.

Digitalisierung braucht Nachhaltigkeit – und diese braucht UX-Writing

Nachhaltige Digitalisierung ist kein „Nice-to-have“, sondern wird zum Imperativ. Ob Banken, E-Commerce oder Verwaltung:
Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, Umweltaspekte ernsthaft zu berücksichtigen. Das betrifft nicht nur die Infrastruktur,
sondern beginnt bereits bei der Nutzerinteraktion und Kommunikation. UX-Writing wird zum strategischen Werkzeug,
das Effizienz, Usability und ökologische Verantwortung verbindet.

Fazit: Worte wirken.

Im Spannungsfeld zwischen Technologie, Sprache und Umwelt liegt eine Chance: Wer die Digitalisierung sprachlich präzise,
effizient und bewusst mitgestaltet, kann deren ökologischen Fußabdruck verändern.
Die Zukunft der Ökologie in der digitalen Welt ist so auch eine Frage der richtigen Worte.

 

Autor:in: Theophile Maria Koehne

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